Wenn sich die
Schleizer Einsatzkräfte zum Wochenendlehrgang treffen, dann müssen die
Familien gleich drei Tage auf ihre Väter, Partner oder Freunde
verzichten.
Doch glauben wir, es
hat sich wieder einmal gelohnt.
Für dieses Jahr
hatten die Kameraden eine Ausbildung im Notfallmanagement bei
Zwischenfällen im Einsatz von Atemschutzträgern zu absolvieren.
Schon in der am
Dienstag vorausgegangenen theoretischen Ausbildung zeigte sich die
Notwendigkeit dieses Lehrganges, als durch eine Analyse eines der vielen
jährlichen Atemschutzunfälle die Kameraden für das Thema sensibilisiert
worden. Leider gingen Unfälle im Einsatz mit Atemschutzgeräten bisher
oft tödlich aus, oftmals nur auf Grund von Kleinigkeiten aber auch auf
Grund mangelnder Notfallvorsorge oder technischer Ausrüstung.
Der Inhalt der FwDV 7
scheint vielerorts nicht bekannt zu sein, die beginnend von der
Bekleidung bis zum Notfalltraining offenbar nur Bahnhof verstehen. Klar
ist, Unfälle können auch wir nicht ausschließen, wir können uns aber so
gut wie nur möglich darauf vorbereiten. Wer glaubt in seiner Feuerwehr
passiert so etwas nicht- weil es noch nie der Fall war- der sollte mal
im Lexikon oder im Internet den Begriff Unfall studieren.
In Sachen Ausrüstung
haben die Schleizer schon mächtig aufgerüstet. Helmsprechgarnituren für
den Funkverkehr, Ortungssystem mit Totmannmeldern, eine moderne
Atemschutzüberwachung sowie erste neue Atemschutzgeräte mit 2. Anschluss
für einen weiteren Lungenautomaten sind dabei die wesentlichen
Bestandteile.
Nach der kompletten
Umgestaltung der Schulungsgrundsätze baute sich die praktische
Ausbildung am Freitag im Stationsbetrieb vor allem unter dem
Gesichtspunkt einer Vor-Ort- Betreuung des verunfallten
Atemschutzgeräteträgers auf.
Bisher wurde über
Jahrzehnte ausschließlich eine Crash- Rettung trainiert. Das wiederum
hatte zur Folge, dass man hilflos war, wenn der Kamerad z.B. beim Unfall
eingeklemmt wurde.
Mit völlig neuen
Taktiken und Techniken können nun die Kameraden sicherer notversorgt
werden. Voraussetzung ist natürlich das Vorhandensein der
Vitalfunktionen, sonst würde wieder die Crash- Rettung zum Tragen
kommen.
Das Training
beinhaltete den Wechsel der Atemschutzmaske (angenommen wurde ein
technischer Defekt oder ein mögliches Erbrechen), die Notversorgung über
Zweitanschluss bis zum kompletten Austausch des Atemschutzgerätes im
stark verrauchten Raum.
Abgerundet wurde die
Ausbildung mit einer Station zur taktisch richtigen Personensuche-
ebenfalls im stark verrauchten Gebäude. Der Einsatz der
Atemschutzüberwachung mit erweiterter Einweisung von Einsatzkräften und
die Übung mit dem Ortungssystem gehörten ebenfalls zu den
Ausbildungspunkten am Freitag.
Am Samstag kam es
nach einer Funkausbildung zum Aufbau von Funknetzwerken zu einer von langer Hand vorbereiteten Großübung. Klar war, die
Schleizer Einsatzkräfte mussten nun ihre neuen Kenntnisse und
Fähigkeiten beweisen - und das unter Extrembedingungen wo sie bis an die
Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit gehen mussten. (mehr zur
Übung hier)
Trotz der hohen
Anforderungen waren alle Kameraden begeistert und zufrieden - vom
Wochenendlehrgang des Jahres 2009.
Die
Wehrführung dankt allen für die sehr gute Mitarbeit und Disziplin aller
Kameraden!
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