Wochenendlehrgang 2009

Ausbildung der Feuerwehr Schleiz am 12./15. und 16.05.2009

Thema:  Atemschutz- Notfalltraining

 

Wenn sich die Schleizer Einsatzkräfte zum Wochenendlehrgang treffen, dann müssen die Familien gleich drei Tage auf ihre Väter, Partner oder Freunde verzichten.

Doch glauben wir, es hat sich wieder einmal gelohnt.

 

Für dieses Jahr hatten die Kameraden eine Ausbildung im Notfallmanagement bei Zwischenfällen im Einsatz von  Atemschutzträgern zu absolvieren.

 

Schon in der am Dienstag vorausgegangenen theoretischen Ausbildung zeigte sich die Notwendigkeit dieses Lehrganges, als durch eine Analyse eines der vielen jährlichen Atemschutzunfälle die Kameraden für das Thema sensibilisiert worden. Leider gingen Unfälle im Einsatz mit Atemschutzgeräten bisher oft tödlich aus, oftmals nur auf Grund von Kleinigkeiten aber auch auf Grund mangelnder Notfallvorsorge oder technischer Ausrüstung.

 

Der Inhalt der FwDV 7 scheint vielerorts nicht bekannt zu sein, die beginnend von der Bekleidung bis zum Notfalltraining offenbar nur Bahnhof verstehen. Klar ist, Unfälle können auch wir nicht ausschließen, wir können uns aber so gut wie nur möglich darauf vorbereiten. Wer glaubt in seiner Feuerwehr passiert so etwas nicht- weil es noch nie der Fall war- der sollte mal im Lexikon oder im Internet den Begriff Unfall studieren.

 

In Sachen Ausrüstung haben die Schleizer schon mächtig aufgerüstet. Helmsprechgarnituren für den Funkverkehr, Ortungssystem mit Totmannmeldern, eine moderne Atemschutzüberwachung sowie erste neue Atemschutzgeräte mit 2. Anschluss für einen weiteren Lungenautomaten sind dabei die wesentlichen Bestandteile.

 

Nach der kompletten Umgestaltung der Schulungsgrundsätze baute sich die praktische Ausbildung am Freitag im Stationsbetrieb vor allem unter dem Gesichtspunkt einer Vor-Ort- Betreuung des verunfallten Atemschutzgeräteträgers auf.

 

Bisher wurde über Jahrzehnte ausschließlich eine Crash- Rettung trainiert. Das wiederum hatte zur Folge, dass man hilflos war, wenn der Kamerad z.B. beim Unfall eingeklemmt wurde.

Mit völlig neuen Taktiken und Techniken können nun die Kameraden sicherer notversorgt werden. Voraussetzung ist natürlich das Vorhandensein der Vitalfunktionen, sonst würde wieder die Crash- Rettung zum Tragen kommen.

 

Das Training beinhaltete den Wechsel der Atemschutzmaske (angenommen wurde ein technischer Defekt oder ein mögliches Erbrechen), die Notversorgung über Zweitanschluss bis zum kompletten Austausch des Atemschutzgerätes im stark verrauchten Raum.

Abgerundet wurde die Ausbildung mit einer Station zur taktisch richtigen Personensuche- ebenfalls im stark verrauchten Gebäude. Der Einsatz der Atemschutzüberwachung mit erweiterter Einweisung von Einsatzkräften und die Übung mit dem Ortungssystem gehörten ebenfalls zu den Ausbildungspunkten am Freitag.

 

Am Samstag kam es nach einer Funkausbildung zum Aufbau von Funknetzwerken zu einer von langer Hand vorbereiteten Großübung. Klar war, die Schleizer Einsatzkräfte mussten nun ihre neuen Kenntnisse und Fähigkeiten beweisen - und das unter Extrembedingungen wo sie bis an die Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit gehen mussten. (mehr zur Übung  hier)

 

Trotz der hohen Anforderungen waren alle Kameraden begeistert und zufrieden -  vom Wochenendlehrgang des Jahres 2009.

 

Die Wehrführung dankt allen für die sehr gute Mitarbeit und Disziplin aller Kameraden!


 

Trockenübung:  Austausch einer defekten Atemschutzmaske eines verunfallten Kameraden.
 

 

Training zum raschen Wechsel der Mitteldruckleitung an das Atemschutzgerät des 2 Truppmannes oder dem Sicherheitstrupp.
 

 
.... Rettungsübung im dichten Rauch, Austausch eines defekten Atemschutzgerätes bei einem verunfallen Kameraden.
 
 

 
Nach erfolgreicher Ausbildung trafen sich die Kameraden am Buchhübel zum Kameradschaftsabend.
 
 
Vielen Dank an unsere Frauen und an die Mitarbeiterinnen der Kantine der Schleizer Wisentahalle für das gute Abendbrot.
 

 
....gemeinsames Abendessen in kameradschaftlicher Runde
 
 
Am Feuer gab es viele interessante Gespräche...
... und die Erkenntnis, das es unserer Jugend offenbar viel zu gut geht!