Feuerwehr Schleiz arbeitet noch nicht mit funkferngesteuerter Pumpenregelung |
![]() |
Es klappt
eigentlich jedes Jahr wieder, die Menschen lassen sich zum ersten April
richtig veräppeln. Auch wir beteiligen uns jährlich mit einer erfundenen
Geschichte. Gern haben wir Sie wieder auf unsere Weise "in den April
geschickt" Trotz allem möchten wir betonen, nicht alles in unseren Geschichten ist frei erfunden. Doch die Feuerlöschkreiselpumpen nun noch "fernzubedienen" wäre Kokolores, der Hochdruckschlauch stört nur unbedeutend bei der Arbeit des Maschinisten. Die moderne Technik der Fahrzeuge bedeutet für uns wieder mehr zu lernen und zu üben. Die Feuerlöschkreiselpumpen sind vollelektronisch überwacht. Für uns muss sich diese moderne Technologie allerdings auf Dauer erst bewähren. Im Grunde wird aber die Arbeit der Feuerwehr "Handwerksarbeit" bleiben, unterstützt von elektronischen Hilfen und von Technologien, die die Kameradinnen und Kameraden bei ihrer Arbeit immer mehr entlasten. Diese sind in großer Anzahl in den beiden neuen Fahrzeugen der Schleizer Feuerwehr verbaut. |
|
Wir berichteten zum 1. April 2015: |
Feuerwehr Schleiz arbeitet mit funkferngesteuerter Pumpenregelung |
![]() |
Wenn die Hersteller von Löschfahrzeugen so eng zusammenarbeiten wie
Magirus mit der Feuerwehr Schleiz, dann ist der Fortschritt im
Feuerwehrwesen kaum aufzuhalten. 2014 erhielten die Einsatzkräfte ein
TLF 4000 mit dem Namen "Modell Schleiz", weil die Einsatzkräfte durch
ihr Mitwirken tatkräftig an der Entwicklung des Prototypen beteiligt
waren. Beim Kauf des neueren Fahrzeuges, dem HLF 20, waren sie erneut maßgeblich an der Entwicklung an Komponenten des Fahrzeuges beteiligt. Als eines der ersten HLF20 in Deutschland wird nun der Hochdruckschlauch nicht seitlich sondern nach hinten geführt (auf Grund der Erfahrungen des Vorgängerfahrzeuges, 90 Prozent der Einsätze wurden Heckseitig abgewickelt). Dazu wurde die Hochdruckhaspel für den 80 Meter langen Schlauch oben im Heck des Fahrzeuges verbaut. Was Vorteile hat, hat auch Nachteile. So wird der abgewickelte Schlauch direkt über den Kopf des Maschinisten geführt und könnte ihn bei seiner Arbeit stören. |
![]() |
In
Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau und den Ingenieuren aus Ulm wurde nun
an einer Lösung gesucht, die den Nachteil des störenden
Hochdruckschlauches wieder kompensieren kann. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen,
denn nun eröffnen sich ganz neue Wege in der Pumpenbedienung im
Feuerlöschwesen. Es wurde ein WRC-HMI
(Wireless Remot Control - Human Machine Interface)
entwickelt, eine funkferngesteuerte Bedienung der gesamten Pumpe. In den letzten Wochen waren daher die Ingenieure und Monteure des Werkes mehrfach in Schleiz, um die neue Technik einzubauen und zu testen. |
![]() |
Die gesamte Pumpeneinheit musste deshalb noch einmal zerlegt werden, da einige Sensoren zusätzlich verbaut wurden. Die Fernsteuerung überwacht nicht nur die Pumpe in allen Belangen (Druck, Temperatur, Füllmenge Wasser im Tank, Kavitationswarnung und Durchfluss), sondern sie kann nun direkt per Funk beeinflusst werden. Die Funkreichweite beträgt zurzeit max. 400m, soll aber mit einer speziellen noch nicht beschafften externen Antenne auf 850m erweiterbar sein. Dabei wird der bewährte störungsfreie Funkfrequenzbereich 433 MHz verwendet. |
![]() |
Nun ist die funkfernbedienbare
Steuerung in den Praxis- Probelauf gestartet. Bis Jahresende sollen
mögliche "Kinderkrankheiten" gefunden und abgestellt werden. Mit Hochdruck wird parallel im Werk an einem weiteren (Vorführ-)Fahrzeug die neue Funktechnik verbaut und getestet, da man zur großen Feuerwehrmesse Interschutz vom 08. - 13.06.2015 die neue Technik präsentieren möchte. Für Schleiz geht der Entwicklungsprozess weiter. Das TLF 4000 Modell Schleiz wird nach der Probephase ebenfalls das WRC-HMI erhalten. Ziel ist, mittelfristig die Maschinisten zu entlasten bzw. die Steuerung der Pumpen direkt aus dem im Jahr 2016 neu zu beschaffenden ELW1 (Einsatzleitwagen1) zu ermöglichen. Der ELW erhält daher laut den Planungen einen separaten Maschinistenplatz zur Bedienung aller Pumpen. Somit können dann erneut Kräfte für andere Arbeiten freigelenkt werden, da sich die Reihen in den Feuerwehren immer mehr lichten. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz bedanken sich bei den Entwicklern der neuen Technologie und dem Land Thüringen, die diese Maßnahme im Rahmen der "Förderung für Entwicklung und Fortschritt" mit 9.600,00 € finanzierte. |