Heute ist der 13. Dezember 2015

Freiwillige Feuerwehr Schleiz
24 Gründe dabei zu sein



Wer lange genug in der Feuerwehr Schleiz dabei ist, der zählt nicht, wie oft er sich schon in Gefahr
befand. Er zählt auch nicht, wie vielen Menschen er schon geholfen oder das Leben gerettet hat.

Eine erfahrene Kameradin, ein erfahrener Kamerad, tut einfach das, was er gelernt hat und redet
nicht groß darüber. Doch was weh tut, wenn es Besserwisser gibt, die die erfolgreiche Arbeit der
Schleizer Einsatzkräfte in den Dreck treten. Wenn es dann noch Kameraden sind, die selbst in einer
Feuerwehr des Saale- Orla- Kreises aktiv mitarbeiten, dann ist es doppelt schlimm.

Die Einsatzkräfte erwarten kein Lob, schon gar nicht Mitleid, egal wie sehr jedem einzelnen jede
dramatische Situation Nahe geht. Trotz guter Nachbetreuung nimmt jeder mehr oder weniger
alles Erlebte mit nach Hause und muss es für sich verarbeiten können.

Was die Einsatzkräfte aber mindestens erwarten können sollten, dass man sie einfach ihrer
Arbeit machen lässt, ohne dass man sie dabei auch noch kritisiert oder Steine in den Weg legt.

Wie ein Wunder konnten die Schleizer Kameradinnen und Kameraden am 02.06.2015 einen
Lastzugfahrer aus seiner völlig zerstörten und zusammengeschobenen Fahrerkabine retten.
(mehr zum Einsatz auch hier)
Dabei waren die Einsatzkräfte völlig überrascht worden. Eigentlich sollten sie lediglich eine Ölspur
beseitigen. Kurz vor dem eigentlichen Einsatzort spielte sich wahrlich ein Drama ab. Ein Lastzug
war mit 80 Sachen in ein Stauende gekracht. Als Unfallgegner erwischte er ausgerechnet noch
einen Gefahrgutlaster. Das ist schon schlimm genug. Schlussendlich trat auch noch der
Gefahrstoff aus.

Es war für die Schleizer Einsatzkräfte dann natürlich eine Herausforderung, alle Aufgaben zu
bewältigen, schließlich sollte gleichzeitig den schwerstverletzten Fahrer ebenso geholfen werden,
wie allen anderen Unbeteiligten, die zunächst aus der Gefahrenzone gebracht werden mussten.

Diese Herausforderung verlangt von jedem Einzelnen alles ab. Dabei zu sein, ist dann ein
"Schwimmen in Adrenalin" und erfordert gleichzeitig eine Präzision von Entscheidungen und
richtigem Handeln.

Wir gehen heute noch davon aus, dass der Unfall am Stauende unmittelbar vor Eintreffen des
ersten Einsatzfahrzeuges geschah. Eine schnellere Hilfe ist gar nicht machbar.

Dieser Einsatz war einer von vielen. Wir haben auch 2015 wieder Menschen sterben sehen
müssen, viele Verletzte gerettet oder betreut, wir haben erleben müssen, wie Andere Teile
von ihrem Hab und Gut verloren haben, wir haben getröstet und mitgefühlt.....

... und haben trotz allem nur eine einzige Bitte;

Wenn Ihr unsere Arbeit schon nicht unterstützen wollt,
dann lasst sie uns wenigstens in Ruhe machen!


Das gilt vor allem für die, die selbst auf schlimmste Einsätze neidisch sind.
Das gilt aber auch für all jene, für die wir unsere Arbeit täglich immer wieder tun.

Das gilt vor allem aber auch für die, die gemäß den Vorschriften eigentlich für das was wir
tun mitverantwortlich sind und es bis heute noch nicht einmal gemerkt haben!

Eure Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Schleiz







Fenster schließen