Da sind wir auch ein bisschen neidisch: 
Manche haben Löschwasser, worin Tausende baden können!

Heute ist der 6. Dezember 2015


Freiwillige Feuerwehr Schleiz
24 Gründe dabei zu sein


Heute: 
Unsere kleine Geschichte aus dem wahren Leben


Das man mit Wasser nicht nur den Durst löschen kann, wussten schon die Urmenschen,
lange vor unserer Zeitrechnung. Irgendwann merkten die "Homo sapiens", dass man es
auch zum löschen von Flammen verwenden kann.

In der vogtländischen Stadt Schleiz, am Fluss Wisenta, war auch irgendwann durchgedrungen, dass
 rechtzeitiges "aufbringen von Wasser" auch hilft, um sein Hab und Gut und das von Anderen zu schützen.
Bereits 1492 versuchte man in Schleiz die Bekämpfung von Feuer etwas zu organisieren.
 Den Überlieferungen nach, soll Löschwasser an den Toren der Stadt bereitgestellt worden sein.

Seit 1760 wurde in einer "landesherrlichen Feuerordnung" der Ablauf der Brandbekämpfung nach
Entstehung eines Feuers in Schleiz geregelt.
Mit Eimerketten von der Wisenta her oder später auch von Brunnen, konnte man dem Feuer aber nicht
immer genug Löschwasser entgegensetzen und somit kam es dann auch in späteren Jahren noch zu
verheerenden Stadtbränden, so 1517, 1689, 1837 und zuletzt 1856.

Doch wer garantiert eigentlich, dass nicht mit jedem Tag der vergeht,
man einen erneuten Stadtbrand einen Tag näher kommt?


Wir haben eine Feuerwehr mit einer rückläufigen Zahl an Männer und Frauen, die sich für den Schutz
dieser Stadt und den Orten ringsum mit mehr als 15.000 Stunden Aufwand im Jahr einsetzen. Es gibt
inzwischen auch moderne Technik, die sicherlich den einen oder anderen Kameraden ersetzen kann.

Was wir aber auch haben:  Immer mehr Probleme mit der Bereitstellung von Löschwasser.

Hallo? Ist es nicht eine Pflichtaufgabe einer Gemeinde, Löschwasser bereitzustellen? 

§ 3 Nr. 4 Thüringer Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz:

Die Gemeinden haben zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Brandschutz und in der Allgemeinen
Hilfe (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 und 2, § 2 Abs. 1 Nr. 1) 1. ...." die Löschwasserversorgung
sicherzustellen, "....


Die Realität, die sieht jedoch etwas anders aus.
Der Fluss Wisenta, war bei der Begradigung vor vielen Jahren allein in Schleiz mit insgesamt
4 Wehren (Stufen im Fluss) ausgestattet worden. Drei davon sind in den letzten 10 Jahren
verschwunden. Dort konnte man ganzjährig sicher Wasser fördern, zumal zu DDR- Zeiten
sogar die Zufahrten dorthin mit Betonplatten ausgebaut worden. Die vierte und letzte Stufe steht
wohl nur noch, wegen der massiven Proteste seitens der Schleizer Feuerwehr.

Die vielen Brunnen von Schleiz wurden nicht etwa hergerichtet um Löschwasser vorzuhalten,
wie das  in der Geschichte auch schon mal war....
..... nein sie dienen der Belustigung der Menschen und Verschönerung der Stadt.

Hydranten, die in großer Anzahl vorhanden sind, sind teilweise nicht nutzbar oder nicht ausgeschildert.
Bisher gelang es noch nicht dem Wasserzweckverband dafür einen entsprechenden Auftrag zu erteilen.
 Man hatte mit dem Systemwechsel von DDR zur BRD das Löschwasser einfach "vergessen".
Diesen Fehler seiner Vorgänger will nun ein tatkräftiger Bürgermeister mit Hilfe der Kameraden der
Feuerwehr in Ordnung bringen.

Gebaut wird in der ganzen Stadt. Kaum ein Dachboden wird nicht zur Wohnfläche umgebaut. Schöne
oder auch streitbare Plätze entstanden, sogar mit einer Zisterne auf dem Neumarkt. Diese ist aber
nicht für Löschwasserzwecke errichtet worden, sondern dient auch hier wieder....

.....der Volksbelustigung (schön oder nicht, das ist Sache des Betrachters).

Hätte man bei irgendeiner Baumaßnahme von Straßen und Plätzen nur einmal an die Pflichtaufgabe
Löschwasserversorgung gedacht, dann gäbe es vielleicht auch solche Zisternen zum Löschen von
Bränden.
Vielleicht hätte man nur ein einziges Mal die Feuerwehr in städtische Bauprojekte eingebunden...,
...... die Kameraden hätten es wahrscheinlich gewusst.

Was vielen noch nicht so klar ist, allein in der Kernstadt von Schleiz sind über 50 relevante Sonderobjekte
mit erhöhten Löschwasserbedarf anzutreffen - Tendenz steigend. Die Sozialstadt Schleiz hat jede Menge
 Objekte mit schutzbedürftigen Menschen, von Kindergärten, über Schulen bis zu
Behindertenwerkstätten und - Wohnheimen. Nun kommen noch weitere Objekte zur Unterbringung von
Flüchtlingen hinzu, die es auch zu schützen gilt.

Doch wo liegt nun der Fehler? Bei der Feuerwehr?

Die Feuerwehr ist für den abwehrenden Brandschutz zuständig und mahnt schon jahrelang die Probleme
mit dem Löschwasser an.
Die Stadträte? Eher nur indirekt, schließlich planen sie nicht die Baumaßnahmen, sondern segnen sie
nur ab. Auch neue Projekte gehören zu den Problemzonen der Stadt. In den Industriegebieten gibt es
mehrere defekte Hydranten. Löschwasserteiche oder Zisternen wurden gleich gar nicht geplant.

Man muss nun nicht unbedingt öffentlich die Schuldigen nennen, doch man kann nun hoffen, dass
endlich was passiert, damit eben nichts anderes passiert, was nur ansatzweise wie ein Stadtbrand aussieht.

Wir fordern daher unmissverständlich, endlich mehr für die Pflichtaufgabe "Löschwasserbereitstellung"
zu tun. Uns allen nutzt es überhaupt nichts, wenn man viel und schön baut, wir aber nicht in der Lage sind,
das alles auch zu schützen!


Eure Feuerwehr Schleiz







Nikolaus

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