Heute ist der 5. Dezember 2017


Der Jahresrückblick der Schleizer Feuerwehr

März 2017

Am Morgen des 30. März 2017 wurden die Kameraden wieder einmal zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage alarmiert. Es war der vierte Brandmeldealarm innerhalb nur einer Woche. Drei Mal zuvor ärgerten sich die Kameraden mit Fehlalarmen herum, warum sollte es beim vierten Mal anders sein?

Doch es war anders. Schon beim Eintreffen der Kameraden war klar, hier ist es richtig ernst. Umgehend wurden weitere Kräfte alarmiert.

Die Lageerkundung ergab eine starke Geräuschkulisse und Rauch bis zum Boden in der Werkhalle. Noch während der Lageerkundung kam es zur Durchzündung der gesamten Werkhalle. Die Einsatzkräfte konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Glück und die richtige Taktik halfen, dass bei der Durchzündung niemand verletzt wurde. Drei Fahrzeuge der Feuerwehr wurden durch die extreme Wärmestrahlung trotz großem Sicherheitsabstand beschädigt.

(mehr zum Einsatz können Sie auch hier lesen)

Nun, Monate später ist offenbar den Verantwortlichen immer noch nicht klar, welcher Katastrophe wir (auch die Stadt Schleiz) dabei entgangen sind. Das Gefahrstofflager mit insgesamt 8 Spezialboxen und verschiedensten brennbaren und umweltgefährlichen Stoffen hatte den Flammen standgehalten. Neben dem möglichen explosiven Inferno wäre vermutlich die Umwelt wesentlich schlimmer gefährdet worden, als sie ohnehin schon war.

 

Gefahrstofflager nach Öffnung im Mai 2017                          geschmolzener Spiegel an der Drehleiter

Während zum Einsatz die Kameraden fast jede Minute mit einer neuen Gefahr kämpften und Entscheidungen der Einsatzleitung in immer kürzerer Abfolge gefragt waren, dauern im Vergleich dazu Entscheidungen für die Sicherheit der Einsatzkräfte, Bürger und Beschäftigten immer länger. So steht bisher auch im Jahr 2017 kein Tropfen Löschwasser mehr zur Verfügung, als es im Vorjahr war. Die Feuerwehr musste bisher fast ein komplettes Jahr mit einem „Nothaushalt“ klarkommen. Keine einzige Investition konnte bisher getätigt werden. Sämtliche Projekte liegen noch auf Eis.

Doch wer ist schuld an der Misere?

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In Zahlen und Fakten hatten die Kameraden einen anstrengenden Monat. In insgesamt 23 Einsätzen wurden 14 Menschen gerettet oder betreut. Ein bereits seit Tagen verstorbener Mensch konnte nur unter kompliziertesten Bedingungen aus seiner Wohnung im 3.OG geborgen werden. Zwei Mal mussten die Einsatzkräfte Menschen mit dem hydraulischen Rettungsgerät aus ihren Fahrzeugen retten. Ein Hund wurde nach Erstversorgung als Notfall ins Klinikum nach Gera überführt. Zwei Wohnungen mussten als Notfalleinsatz durch die Kameraden geöffnet werden. Neben dem Großbrand kam es zu weiteren sechs Alarmierungen zu Bränden, wovon zwei sich auf Nachlöscharbeiten bezogen.


4 Rettungshubschrauber am 31.03.2017 im Einsatz auf der Bundesautobahn

(mehr zum Einsatz können Sie auch hier lesen)







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