Heute ist der 11. Dezember 2018 2018
Ein Jahr, was uns beschäftigte und Sie zum Nachdenken anregen sollte!
So viele Menschen, die um das Leben eines Einzelnen kämpften, das gab es lange nicht auf der Bundesautobahn 9 bei Schleiz.
Die Rettung eines eingeklemmten Lastzugwagenfahrers im brennenden Lastzug (mehr dazu auch hier) erwies sich am 05.06.2018 als wahrer "Kampf" um Leben und Tod.
Dabei hatte der Mann viele auch nicht mehr zu ermittelnde Retter. Er war mit seinem Lastzug ungebremst in eine Verkaufsmobil an einem Stauende gekracht und hatte das 7,5 Tonnen schwere Fahrzeug derart unter einen anderen Lastzug geschoben, dass die Retter erst Kenntnis vom Verkaufsmobil nahmen, als die beiden Lastzüge auseinandergezogen wurden. Die beiden Lastzüge fingen dazu noch Feuer, eigentlich eine ausweglose Situation für den Fahrer.
Die gesamte Fahrerkabine des Lkw war über die Hälfte zusammengeschoben. Die Fahrertür war verklemmt. Rund um den Fahrer breiteten sich die Flammen aus. Viele Ersthelfer versuchten zweifelhaft mit insgesamt 16 Feuerlöschern verschiedenster Fahrzeuge die Flammen zu löschen. Beim Eintreffen des Einsatzleiters spritzten sie sogar verzweifelt Trinkwasser aus Wasserflaschen in das Fahrerhaus....
.....bis dahin waren es vermutlich zwei Dutzend Menschen, die dem Fahrer das Leben retteten.
Dann kam die nächste Rettung, die Feuerwehr Schleiz war bereits schon auf der Autobahn im Einsatz und dadurch unwahrscheinlich schnell am Unfallort. Jetzt begann der eigentliche Rettungseinsatz, der in der körperlichen Belastung für die Retter Grenzen überschritt, woran sich wohl alle heute noch erinnern.
Die Rettungsarbeiten waren extrem schwierig. Immer wieder schlugen trotz wechselnden Lösch- und Rettungsarbeiten rund um den Fahrer Flammen aus dem Fahrerhaus. Neben Rauch waren es die Flammen selbst, die die angreifenden Kameraden zu einen ständigen Wechsel zwischen Strahlrohr und hydraulischen Rettungsgeräten zwangen.
Doch der Fahrer hatte Glück. Nach langer schmerzlicher Zeit konnte er gerettet werden. Doch zu diesem Zeitpunkt war den Einsatzkräften inzwischen auch klar, eine weitere Person hatte nicht das Glück und war in dem Kneuel unter den Lastzügen tödlich verunglückt. Auch die Bergung der Person war dann später noch Aufgabe der Einsatzkräfte. Insgesamt waren die Schleizer Einsatzkräfte an diesem Tag über 13 Stunden im Einsatz. Zuvor sind sie schon fast einen vollen Arbeitstag in ihren Berufen unterwegs gewesen. Was im Nachgang die Kameradinnen und Kameraden besonders schockierte war die Tatsache, dass genau dieser Einsatz von einem Landtagsabgeordneten zum Anlass genommen wurde, um über die Arbeit der Feuerwehr Schleiz herzuziehen weil er "Arbeitsschutzmängel" festgestellt haben will. Auf eine Entschuldigung für diese sinnlose Aktion warten wir heute noch! ![]() Fenster schließen |