Heute ist der 2. Dezember 2018

2018  

Ein Jahr, was uns beschäftigte und Sie zum Nachdenken anregen sollte!

 

Meldung der Ostthüringer Zeitung vom 11.Januar 2018

(nach rund 12 Jahren):    Tempolimit auf der A9 bei Schleiz ist seit Mittwochfrüh in Kraft


Wir wollten schon gar nicht mehr daran glauben, ein Wunder ist geschehen. Nach gefühlt 100 Einsätzen der Schleizer Feuerwehr und des DRK-Rettungsdienstes in den letzten Jahren haben sich die Behörden erweichen lassen:

In der gefährlichen Kurve am "Oschitzer Berg" auf der Bundesautobahn 9 bei Schleiz gilt ein Tempolimit von 120 km/h.

Ganze 12 Jahre lang hatten die Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr auf diesen Unfallschwerpunkt aufmerksam gemacht. 12 Jahre arbeiteten nicht nur die Kameradinnen und Kameraden von DRK und Feuerwehr dort unter gefährlichsten Bedingungen.  Es gab auch ganze 12 Jahre lang dort immer wieder schwere Unfälle mit schwerstverletzten oder sogar getöteten Personen. Die Sachschäden lassen sich nicht mehr beziffern. Die Zahl geht aber sicherlich in die Millionen. Dabei haben die Kameradinnen und Kameraden gekämpft. Unzählige Online-Einsatzberichte, Medienberichte der OTZ, BILD und des MDR waren Begleiter dieses Wahnsinns... nichts sollte helfen.

Der Erfolg hat nun viele Namen, sogar welche, die fast bis zum Schluss behaupteten, dass dieser Unfallort nichts anderes wäre, als alle anderen auch.

Sie werden es nicht glauben. Seit der Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung an diesem Unfallschwerpunkt waren die Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr nie wieder dort zum Einsatz. 11 Monate ohne km 226 Richtung Berlin, das ist ja schon fast Entzug!

Sicherlich hat jeder Autofahrer Verantwortung. Sicherlich waren es nicht nur die Umstände vor Ort die zu Unfällen führten, doch das Schilderpaar hat offenbar eine magische Wirkung. Man könnte glauben, es halten sich wohl doch viele Autofahrer daran, was auch Verantwortliche von Polizei und Verkehrsbehörden bezweifelten.

Es stellt sich nun die Frage, warum verdammt nochmal musste es so viele auch unschuldige Verletzte geben? War es nicht ein Fehler, dem Geschehen vor Ort trotz regelmäßiger Berichterstattung kein besonderes Augenmerk zu widmen? Fühlt sich eigentlich irgendjemand für dieses Unheil verantwortlich?

Der Kampf um die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h war einer der größten Erfolge für die Autofahrer auf der Bundesautobahn 9, der maßgeblich durch die Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr Schleiz im Jahr 2018 erzielt wurde. Ob das stolz machen kann? Es ist ein zweischneidiges Schwert. In Anbetracht der vielen Opfer eigentlich nicht, für die, die nun schadfrei dort vorbeifahren, dann eher doch.

Wir selbst sind glücklich bezüglich auf die an beiden Seiten der Richtungsfahrbahn positionierten Schilderpaare, denn es ist schon ein Wunder, dass in allen 12 Jahren trotz mehrerer grenzwertiger Aktionen immer alle Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst sowie anderer Dienste gesund nach Hause gekommen sind.


DANKE

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Zitat aus der OTZ vom 11.01.2018

Tenor der Gedanken von Stadtbrandmeister Ronny Schuberth dazu war: „Die Vernunft hat gesiegt!“ Ausdrücklich bedankte sich der Schleizer Feuerwehrchef für die „richtige Entscheidung“, hier nun doch mit einem Tempolimit zu arbeiten. Stark gemacht hatten sich dafür auch Landrat Thomas Fügmann, Bürgermeister Klimpke, die Autobahnpolizei und die Medien. „Es ging nicht nur darum, dass es hier künftig weniger Unfälle gibt. Wir waren es auch den Opfern, die es hier bisher gab, schuldig, dass wir uns dafür einsetzen.“







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